Diagnose"Lebershunt"

Aikos Geschichte

 verfasst im Sommer 2002

Aiko von der Paderaue 

Aiko ist unser Malteser Rüde.Vor 9 Jahren kam er im Alter von 9 Wochen zu uns.Er war ein süßes kleines Wollknäuel und ein kleiner Kasper dazu.Sein Verhalten hatte einige Ähnlichkeiten mit einer Katze, wie er sich reckte und wie er jede einzelne Kralle streckte.Wir hatten außer ihm noch einen 15 Jahre alten Mischlings-Rüden sowie einen kleinen Yorki-Rüden der gerade 6 Monate alt war.

In den ersten Wochen bei uns, war eigentlich ,außer das er sehr schlecht fraß,alles in Ordnung.Er spielte sehr viel mit unserem Yorki  Teddy. Als er ungefähr 5 Monate alt war veränderte er sich ,er schlief nur den ganzen Tag lang,man sah ihn immer nur auf dem Sofa,er lag dort und schlief oder er schaute zu was die anderen machten, aber immer wieder gähnte er .Er war auch sehr dünn und sehr zierlich für einen Rüden.

Wir besuchten mit ihm einen Tierarzt um die Ursache für alles zu finden.  Wir bekamen zu hören das ein Welpe nun mal viel schläft ,bekamen anderes Futter und einige Ratschläge.Aber alles half nichts,viele andere Tierärzte folgten,keiner fand die  Ursache.Aiko ging es immer schlechter ,er war abgemagert bis auf die Knochen.Eines Tages hatte er so schlimme Kreislaufprobleme das wir nochmal einen anderen Tierarzt aufsuchten.

Und es geschah ein Wunder dieser Tierarzt machte einen Urin-Schnelltest.Ergebniß war Bilirubin auf höchster Stufe im Urin.Er sagte uns ein Bluttest würde zeigen ob unser Aiko was an der Leber hätte.Ja , am nächsten Tag stellte sich heraus das sich der Verdacht bestätigt hatte.Die Leberwerte waren viel zu hoch.Er wurde nun massiv dagegen behandelt,aber es zeigt sich keine Besserung.Im Gegenteil es wurde immer schlimmer,er hatte alle 3 Wochen fürchterliche Krämpfe im Magen-Darmbereich.Er wollte dann auch nicht fressen und wir mußten mit ihm zum Tierarzt fahren damit er was gegen die Krämpfe bekam.

Die Lerberwerte änderten sich nicht und es gab einige bedenkliche Anzeichen dafür das es immer schlimmer wurde.Es gab  Tage da lief er immer an der Wand lang ,immer im Kreis, er kroch in Ecken und biß in Gegenstände rein,er hielt zeitweise seinen Kopf schief ,nachts erbrach er Schaum durchzogen mit Blut .Wir waren schockiert, eines Tages las ich in einer Zeitung von der Tierärztlichen Hochschule in Hannover.Dort stand das sie Operationen am Herzen durchführten,in mir wuchs der Entschluß mit Aiko dorthin zu fahren.

Ich rief dort an und man  sagte mir ,kommen sie zur Sprechstunde.Ich fuhr dorthin mit der Hoffnung das sie ihn untersuchten und feststellen würden was er hatte.Ich dachte wenn sie wissen was er hat ,bekommt er Medikamente und es geht ihm schnell wieder besser.Aber das war der größte Irrtum meines Lebens.

Die Ärztin hörte sehr genau zu was ich ihr schilderte,dann folgten einige Blutabnahmen und Untersuchungen.Nun mußten wir auf die Laborergebnisse warten.Gegen Mittag wurden wir wieder zu der Ärztin gerufen,Mit einem sehr traurigen Gesicht erklärte sie mir das es schlimm um Aiko stände.Sie sagte das alles darauf hinweisen würde das Aiko einen portocavalen Leber-Shund hätte.

Um sicher zu gehen wollten sie einen Ammoniak-Belastungstest mit ihm durchführen.Wir sollten am nächsten Tag mit ihm nüchtern wieder in die Klinik kommen.Mit diesem Testergebniß wurden die Befürchtungen wahr.Aiko hatte 3 mal so viel  Ammoniak im Blut wie ein normaler Hund.

Sie erklärte mir das,das Blut aus dem Darmbereich mit Stoffwechselprodukten angereichert ist .Wie zum Beispiel das Ammoniak ,das Blut muß in der Leber entgiftet werden  ,bevor es in Richtung Herz weiter fließt.Bei Aiko mußte dort ein Shund-Gefäß sein ,das daß Blut zu einem sehr großen Anteil um die Leber herumfließen ließ.Dies hatte zur Folge das Ammoniak in den Blutkreislauf in Richtung Herz strömte und den Körper vergiftete.Seine Leber war dadurch viel zu klein.Das er zu Hause teilweise immer an der Wand lang rannte ohne auszuruhen,zeigte das das Zentrale Nervensystem als empfindlicher Punkt sehr unter dem Ammoniak zu leiden hatte.

Sie sagte dann zu uns ,das wir ihn besser einschläfern lassen sollten,man könnte das zwar operieren aber die Aussichten auf Erfolg lägen bei unter 10 %

Aiko war damals erst 15 Monate alt.Wir haben uns trotz dieses Hinweises  entschloßen ihn operieren zu lassen.Es hat uns einiges an Geld und Zeit gekostet aber wir wollten Ihn, keinen anderen Malteser.

Allerdings waren die Werte nach der Operation ,bei der dieses Shund-Gefäß verschloßen wurde nicht viel  besser ,so das man uns sagte wir sollen es mit Diätfutter versuchen,da zu vermuten wäre das innerhalb der Leber weitere Shundgefäße vorhanden  sind.

Trotz dieses Futters waren keine Großen Erfolge zu verzeichnen. So das ich einige Monate später einen neuen Termin in der Tierklinik machen mußte.

Diesmal hatte ich einen Termin bei Professor Dr. Nolte. Nach den Untersuchungen stellte sich heraus das es ein weiteres Shund-Gefäß gab.Er wurde noch einmal operiert, diesesmal sagten die Ärtzte es gibt eine Chance auf Erfolg von über 90 Prozent. Nach der Operation wurde ich von Professor Nolte informiert das alles gut gelaufen war,  das Shund-Gefäß wurde verschloßen.  Am nächsten  Tag mußte ich Mittags auf der Station  anrufen um zu hören wie es ihm ging.  Die Sationsärztin  sagte traurig, alle Blutwerte sind immer noch sehr schlecht.Die Operation hat nichts gebracht. Wir waren alle sehr geschockt darüber und wußten nicht mehr wie es nun weiter gehen würde.

Am drauffolgenden Tag rief ich Mittags wieder an um mich nach seinem Befinden zu erkundigen, es hat fast eine Stunde gedauert bis ich durchkam.

Die Ärztin begrüßte mich mit den Worten, Endlich sind sie dran, alle Ergebnisse von gestern waren falsch. Die Ergebnisse von heute zeigen alle Werte im Normalbereich. Aiko geht es bestens.

Wir haben  es geschafft, Der Kampf um sein Leben ist gewonnen.Er wurde ganz gesund.

Heute ist unser Aiko 9 Jahre alt und wir haben an keinem Tag bereut das wir alles versucht haben  sein Leben zu retten.

Wir lieben ihn sehr und hoffen ihn noch  viele Jahre an unserer Seite zu haben.

 

Mai 2003  Aiko ist 10,5 Jahre alt

Aiko ist Tod.........er starb an den Nebenwirkungen einer Narkose (Kreislaufstillstand)

nach gelungener OP  beim Tierarzt.Für mich unfassbar,denn es wurden vorher alle nötigen Untersuchungen gemacht ,er war fit und die Ärzte haben mir daraufhin zu diesem Eingriff geraten........

Dieser Vorfall hat meine Einstellung zu Narkosen grundlegend gewandelt.In Gedenken an Aiko habe ich die Seite Rainbow-Bridge erstellt..............sein Platz in meinem Herzen und meiner Erinnerung!!!

Infos über Lebershunts finden sich auch unter

http://www.lebershunt.de

Petra Biere
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Stand: 06. Juli 2008  



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